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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 15

1906 - München : Oldenbourg
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. 15 ärmlicher Ausstattung. Die Blütezeit der Kultur hat bei uns nur ein Paar-Jahrhunderte, etwa durch das 8. und 7. Jahrhundert v. Chr., gedauert. Über die ethnologische Zugehörigkeit der Hallstattbevölkerung Bayerns herrscht die Vermutung, daß sie illyrische Veneter wareu, eine Annahme, die etymologisch aus einigen Resten von topographischen Namen gestützt wird, wie dem alten Namen des Bodensees — lacus venetus, dem Namen des Venetberges in Tirol, vielleicht auch dem des Venedigers u. a. Unbegründet und irrig aber ist die weitverbreitete Bezeichnung der Bevölkernng sowohl der Bronzezeit als der Hallstattleute als „Kelten". 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. Von Franz Weber.* Mit dem Anbruch des 5. Jahrhunderts vor ^unserer Zeitrechnung beginnt eiu neues Stilelement in den im antiken Sinn barbarischen Ländern Mitteleuropas aufzutreten, das den größten Teil des Kontinents bis aus die klassischen Länder ergreift und auf Jahrhunderte beherrscht. Diese Stilart ist aber nicht wie die früheren von Süd und Ost her von den Mittelmeergebieten hereingedrnngen, sondern es läßt sich ihr Ursprung mit Sicherheit aus dem westlichen Enropa, dem Sitz der keltischen Gallier, nachweisen. Hier in Frankreich hatte sich seit alter Zeit unter dem Einfluß der griechischen Küstenstädte ein nationaler Stil gebildet, der nunmehr seine Blüte erreicht hatte. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dieser erlangten Kulturhöhe stehen die nach sagenhaften Nachrichten der antiken Schriftsteller um diese Zeit beginnenden Wanderzüge der Kelten, die durch die Vermehrung der Bevölkerung und das Bedürfnis nach Ausdehnung veranlaßt worden sein und halb im Dämmer der Sage, halb im Frühlicht der Geschichte über Mitteleuropa bis Kleinasien und über Italien sich ergossen haben sollen. Auf diesen Wanderzügen soll auch das Land zwischen den Alpen und dem Main, das heutige Bayeru, wie auch Böhmen von keltischen Stämmen dauernd besetzt worden sein und zwar nördlich von Helvetern und Bojern, südlich von Vindelikern und Norikern. Inwieweit zu diesem sagenhaften geschichtlichen Gerippe die archäologischen Überreste und Funde des Landes die Gewandung abgeben können, soll hier an deren Hand näher untersucht werden. Der La Te^nestil, wie diese neue Periode allgemein genannt wird, hat seinen Namen von dem ersten größeren Fundort |im Kanton Neuenburg in der Schweiz, der diese neue Stilrichtuug deutlich erkennen ließ. Auch diese Periode zerfällt in mehrere Abschnitte, von denen die beiden ersten auf eine ältere Stilart, die das 5. und 4. vorchristliche Jahrhundert ausfüllt, die beiden letzten auf eine jüngere hinweisen, von denen die eine das 3. und 2., die andere das 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung umfaßt. Die ältere

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 155

1906 - München : Oldenbourg
31. Nürnberg und seine Kunst. 155 Nürnbergs dem eintretenden Wanderer die richtige Stimmung mit auf den Weg geben, schaffen in der Phantasie ein gutes Abbild von der einstigen Kraft der alten Reichsstadt, deren Bewohner gegen ernste Kriegsnot sich wohlbedacht sichern mußten. Auch iu der inneren Stadt erzählt noch manches Haus von St. Lorenz, Westansicht. der Wehrhaftigkeit seiner vormaligen Besitzer, wie das Nassauerhaus nächst der Loreuzkirche. Die Notwendigkeit die Stadt so stark zu befestigen ward hervorgerufen durch ihren mehr und mehr steigenden Reichtum. Was die große Republik Venedig für den Süden bedeutete, einen Mittelpunkt, welchen wichtige Handelsbeziehungen mit den fernsten Ländern verbanden, das wurde Nürnberg für

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 441

1906 - München : Oldenbourg
87. Goldbergwerke und Goldwäschereien in Bayern. 441 machten, als sie der Verfasser zuerst selbst vorlas, schreibt eine seiner Schülerinnen : „Mit Sehnsucht warteten wir, bis sich die Türe öffnete und der geliebte Jugendfreund mit der Schrift in der Hand eintrat. Der eben behandelte Gegenstand wurde beendigt und der Lehrer selbst wie seine Schüler horchten nun mit gespannter Aufmerksamkeit dem überaus schöueu Vortrage. Nicht selten wurde die Rührung groß, Tränen flössen und ein lautes Schluchzen entstand. Wir merkten die vorgeschrittene Zeit nicht und bestürmten mit Bitten den ermüdeten Vorleser fortzufahren. Von einem Sonntag zum anderen freute man sich, wenn eine Erzählung angefangen war, auf die Fortsetzung derselben am nächsten Sonntag. Zuweileu bekamen wir als Hausaufgabe den Auftrag eiue Erzählnng nachzuschreiben. Die schönen Erzählungen blieben aber nicht bloße Gedächtuisfache, sie bestimmten auch die Handlungsweise sehr vieler Jungfrauen Thannhausens. Man sah recht viele sittsame, unschuldige und fleißige Mädckeu aufblühen, die sich die hervorleuchtenden Tugenden einer ,Genovevas einer ,Rosa von Tannenburg' und einer ,Maria im Blumen-körlxheit' zu Musterbildern wählten und seru von Weltsinn und Eitelkeit ihre Freude in Gott und stillen häuslichen Tugeudeu suchten zur Freude ihrer Eltern und Lehrer." Diese Erzählungen zuerst in einem unbekannten Dorfe verfaßt und der Dorfjugend dortselbst vorgelesen fanden allmählich den Weg durch ganz Europa und sogar über den Ozean. 87. Goldbergwerke und Goldwäschereien in Bayern. Von A. Geistbeck.* Vom sagenumwobenen Argonautenzug an, dessen Verlauf noch dem Dunkel der vorgeschichtlichen Zeit angehört, bis zum jüngsten Kriegszug der Engländer ins friedliche Burenland, immer und überall hat das Gold, das mit Recht als „König der Metalle" gepriesen wird, in den Beziehungen der Menschen untereinander, im Handel und Verkehr, in der Kunst und Wissenschaft eine bedeutsame Rolle gespielt, freilich nicht immer in fegenbringender Weise. Der römische Geschichtschreiber Tazitns preist daher die Deutschen glücklich, daß ihnen eine gütige Gottheit das Gold versagt habe. In der Tat, Deutschland ist niemals ein Goldland gewesen, wie man nach der Zahl der Schürfbriefe und nach der Fülle der Literatur hierüber schließen könnte; es ist vielmehr nur kärglich mit Gold ausgestattet, obwohl seine Berge und Flüsse im Süden, Osten und Westen Gold halten. Dessen spärliches Vorkommen wie die kostspielige Gewinnung schließen eiue Ausbeutung im großen aus, so daß das edle Metall billiger und bequemer vom Auslande bezogen wird. In früheren Jahrhunderten lagen indessen die Verhältnisse anders als heutzutage. Die ungeheuren Goldschätze der Nordamerikanifchen Union, Australiens und Südafrikas waren noch unerfchloffen, das gleißende Metall war

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 393

1906 - München : Oldenbourg
72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt. 393 für die Wegräumung der Felsen im Flusse. Ebenso sollen die Tölzer ihrerseits bereits um 1370 für Regelung und Sicherung der Floßfahrt Sorge getragen haben. Eineu großartigen und anhaltenden Aufschwung erfuhr der Durchgangshandel Mittenwalds und das Frachtwesen ans der Isar am Ende des 15. Jahrhunderts. Siegmund vou Tirol lag damals mit den Venezianern in Zwistigkeiten. Er ließ 1487 gelegentlich eines der großen Märkte in Bozen, aus denen deutsche und italienische Kaufleute gegenseitig Abrechnung pflogen, 130 der letzteren festnehmen und in Gewahrsam bringen. Über diese Gewalttat erzürnt und ans eine Siegmund empfindlich schädigende Gegenmaßregel bedacht scheinen die Venezianer längere Zeit ihren persönlichen Verkehr mit den großen Kanshäusern der süddeutschen Reichsstädte nach Mittenwald oerlegt zu haben. Jedenfalls hob sich infolge der Streitigkeiten mit Siegmund das Speditions-wesen Mittenwalds in bedeutendem Maße. Wenn es auch, wie ältere Geschichtschreiber meinen, sehr unwahrscheinlich ist, daß der deutsch-venezianische Handel nahezu zwei Jahrhunderte — nämlich von 1487 bis 1679 — von dein beiden Teilen so günstig gelegenen Bozener Stapelplatze entfernt und in Mittenwald konzentriert gewesen sein soll, so ist doch sicher, daß gegen Ende des 15. und während des 16. Jahrhunderts in dem letzteren Gebirgsmarkte ein geräuschvolles Leben herrschte. Dessen Spuren kann jeder noch wahrnehmen, der durch die kulissenartig einander vorgeschobenen, bildergeschmückten Häuserreihen des Ortes mit ihren torähnlichen Einfahrten, gewölbten Gängen und eisenbeschlagenen Läden und Türen im Schatten der Karwendelspitze dahinschreitet. Der mit der Verlegung der Welthandelswege im Zeitalter der großen geographischen Entdeckungen eng verknüpfte allmähliche Niedergang Venedigs, die Ableitung des Zuges der Handelsgüter nach Augsburg über Füssen und die Folgen des großen Religions- sowie des Spanischen Erbfolgekrieges beschränkten indessen nach und nach das Mittenwalder Speditionswesen zu Wasser und zu Land beträchtlich. Welcherlei Waren beförderten nun die Floßleute auf der Isar im 15. und 16. Jahrhundert? Die urkundlichen Nachrichten wissen von einer ungewöhnlich mannigfaltigen Fülle von Gütern zu melden, womit die Flöße damals beladen wurdeu. Ihre 'Aufzählung erweist, daß die dem Flusse anvertrauten schwaukeu Fahrzeuge in jeneu Zeiten eine durchaus ähnliche Bedeutung für den Warentransport hatten wie die Lastwagen der Rottleute zu Lande, die Eisenbahnen im heutigen Wirtschaftsleben. Vor allem aber ' tritt unzweideutig die Wichtigkeit der Isar für die Zufuhr italienischer und südtirolischer Handelsgüter in vollem Maße hervor. Während die Floßlente des Loisachgebietes nur gebogenes Eibenholz, Papier, Pferdedecken, Käse, Schafwolle, Pflastersteine, Leinwand, Barchent und gestrickte Hemden, Kreide, Schuhe, Kupferwasser und Schmalz herbeiführten, brachten die Tölzer außerdem Hausgeräte, Rüstungsgegenstände, Nahrungsmittel (neben Käse und Schmalz

5. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 82

1908 - Bamberg : Buchner
82 Zur frheren Geschichte Schwabens. die (Eroberung von Hugsburg; aber im folgenden Jahre wurde er mit den Franzosen bei hchstdt entscheidend geschlagen. Rm Ende des Jahrhunderts wurde der schwbische Kreis ein Tummelplatz der feindlichen Heere und nutzte sich 1796 von Ittoreau ein verlustreiches Abkommen diktieren lassen. Im herbste des Jahres wichen die Franzosen den (sterreichern, berfluteten aber 1800 das Land von neuem. Die Ereignisse von 1803 und 1805 sind bereits bekannt; Ende 1805 besetzten die Bayern Hugsburg und 1806 folgten die noch brigen weltlichen Gebiete. 2. His Hauptstadt Rtiens spielte Hugsburg schon in der Rmer-zeit eine bemerkenswerte Rolle1). 3m ganzen waren die Hiamannen um die Mitte des 6. Jahrhunderts noch Heiden. Iroschottische und angel-schsische (Blaubensboten nahmen sich ihrer an; im 7. Jahrhundert wirkte Magnus im Hlgu und spter machte sich Bonifatius um die Einrichtung der Kirche verdient. Die Hugsburger Bischfe residierten nachmals in Dillingen, wo sie im 16. Jahrhundert eine Universitt (s. Hbschn. 32) grndeten. Unter den Stdten gelangte Hugsburg, begnstigt durch seine geo-graphische Lage, bei dem Fleitze seiner Brger bald zu hoher Blte. Die engen Beziehungen des deutschen Kaisertums zu Italien und der besonders seit den Kreuzzgen einsetzende Hufschwung der lombardischen Städte, Venedigs und Genuas kamen dem Handelsverkehr der die Hlpen sehr zustatten. Um die Wende des Mittelalters gehrte Hugsburg zu den reichsten und glnzendsten Stdten Deutschlands; unzertrennlich sind mit den Tagen seiner Gre die Namen Fugger und Welser verbunden. Reich wie ein Fugger" wurde bald ein Sprichwort. Der Leineweber Hans Fugger erwarb 1370 das Hugsburger Brgerrecht; sein Sohn begrndete den Reichtum des Geschlechtes, seine Enkel erhielten von Kaiser Maximilian I. Besitzungen in Schwaben und den Reichsadel. Die Handelsbeziehungen der Fugger erstreckten sich nicht nur nach Italien, Polen und den Niederlanden, ihre Schiffe segelten auch nach Indien. (Dft wurde ihre Geldkraft durch Karl V., der sie in den Grafenstand erhob und in jeder Weise auszeichnete, und andere hochstehende Persnlichkeiten in Hnspruch genommen. Ein Stadtteil in Hugsburg ist nach ihnen benannt. hnliches Hnsehen genotz die Familie der Welser. Gleich den Fuggern trieben sie eine schwunghafte Reederei; errichteten die Fugger eine Faktorei in Kalikut an der Malabarkste, so versuchten die Welser die Kolonisation und die Huffindung des Goldlandes" Dorado in i) von dem frhesten Christentum im Schtoabenlanbe handeln die Abschnitte 1 und 5.

6. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 40

1898 - Würzburg : Stuber
— 40 — 4. Verbesserung und Verbreitung der Buchdruckerkunst. Die neue Kunst wurde von Gutenbergs Schülern bald sehr vervollkommnet, die Buchstaben wurden kleiner und schöner und die Bücher dadurch handlicher. Obwohl man die Kunst geheim zu halten suchte, so war sie doch bald überall bekannt. Sehr gefördert wurde sie besonders durch Erfindung des Leinenpapiers, das man nun statt des teueren Pergaments zur Herstellung von Büchern verwendete. Im Jahre 1803 erfand unser Landsmann König in Zell a/M. (Firma „König und Bauer") die Schnellpresse, welche aber auch schon wieder bedeutend verbessert ist irotationvpresse). Jetzt geht der Druck so schnell von statten, daß man in der kürzesten Zeit eine Menge Drucksachen fertig stellen kann. Erst nach Erfindung der Buchdruckerkunst konnte die geistige Bildung, die vorher nur den Vornehmen und Reichen ermöglicht war, Gemeingut der Völker werden. 33. Die Entdeckung Amerikas (1492). 1. Christoph Kolumbus, der Entdecker der neuen Welt, stammte aus Genua, wo er im Jahre 1446 geboren wurde. Schon im Alter von 14 Jahren kam er ans die Universität Pavia, wo er Mathematik, Erd- und Sternkunde studierte. Doch blieb er nicht lange daselbst, sondern entschied sich für den Seefahrerberuf und begab sich auf ein schiff, um sich als Seefahrer auszubilden. Als solcher machte er große Reisen auf dem Meere bis über Island hinaus und nach Guinea und legte Beweise seines Mutes und seiner Geistesgegenwart ab. 2. Plan zu einer Fahrt nach Westen. Wie die meisten Gelehrten jener Zeit glaubte auch Colnmbus, daß die Erde rund sei. Er meinte deshalb, man müsse nach Asien kommen, wenn man von Europa aus in westlicher Richtung über den Atlantischen Ozean fahre. Eine Reihe von Beobachtungen bestätigte diese Ansicht. So waren durch den Golfstrom z. B. Baumstämme fremder Art, künstlich geschnitztes Holz, Pflanzen und sogar Leichen eines unbekannten Menschenschlages an die Küsten der Azoren getragen worden. Darnm faßte er den Plan, Asien durch eine westliche Fahrt über den Atlantischen Ozean auszusuchen. Um seinen Plan ausführen zu können, wandte er sich au die ersten Seemächte jener Zeit. In Portugal erklärte man fein Vorhaben für unsinnig und prahlerisch. In Spanien versprach mau ihm Hilfe, ließ ihn aber 7 xjahre lang warten. Endlich bewilligte man ihm auf Fürsprache der

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 76

1893 - Regensburg : Bauhof
— 76 — diese Entdeckungen wurde der Welthandel in ganz neue Bahnen gelenkt; die italienischen Seestädte und die deutsche Hansa, welche denselben bisher in den Händen hatten, verloren an Bedeutung, und an deren Stelle traten die westlichen Staaten Europas (Portugal und Spanien). Auch bereicherten sie die naturwissenschaftlichen und geographischen Kenntnisse in ganz außergewöhnlichem Maße. V. Zeitraum. Von der Reformation bis zur Gegenwart. Karl V. 1519—1556. Als Kaiser Maximilian I. gestorben war, erhoben die Kurfürsten dessen Enkel Karl auf den deutschen Thron. Dieser konnte schon bei seinem Regierungsantritt sagen, daß in seinem Reiche die Sonne nicht untergehe, denn er hatte a) von seinem Vater Philipp Spanien, Neapel, Sizilien und das spanische Amerika, b) von seinem Großvater Maximilian I. die habsburgisch-österreichischen Länder, c) von seiner Großmutter Maria von Burgund die Niederlande ererbt. Karl V. hatte mit Franz I. von Frankreich, der auch die deutsche Krone haben wollte und sich weigerte, die Herzogtümer Burgund und Mailand an das Haus Habsburg zurückzugeben, einen zwanzigjährigen Krieg zu führen. Die beiden streitigen Gebiete sollten schon Maximilian I. zufallen: Burgund wegen seiner Vermählung mit Maria von Burgund und Mailand wegen seiner zweiten Vermählung mit Blanka Maria Sforza von Mailand. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zur Crespy 1544 beendet, in welchem Franz I. auf Mailand und Karl V. auf Burgund verzichtete.

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 274

1893 - Regensburg : Bauhof
— 274 — sowie die des Erzgießers Peter Bischer sind für alle Zeiten die sprechendsten Beweise für die Kunstthätigkeit der wichtigsten fränkischen Reichsstadt in jener Zeit. Auch die vervielfältigenden Künste, als Kupferstich, Holz-und Metallschnitt wurden eifrigst gefördert. Landwirtschaft, Gewerbe, Karidek. a) Landwirtschaft. Die Landwirtschaft wurde durch die häufigen Fehden der Landesherren und Ritter beeinträchtigt. Das reisige Kriegsvolk legte viele Ortschaften samt allen landwirtschaftlichen Vorräten und Geräten in Asche, und die Rosse der Ritter zerstampften oft die blühendsten Fluren. Aber trotzdem griff der Anbau des Bodens immer mehr um sich. Namentlich wirkten die Kreuzzüge fördernd auf denselben ein, denn durch die Kreuzfahrer wurden fo manche morgenländische Kulturpflanzen auch nach dem Abendlande verpflanzt. b) Gewerbe. Die Gewerbe, früher meist nur von den Klöstern, sowie Leibeigenen und Hörigen der Großgrundbesitzer betrieben, wurden infolge der Entwicklung des Städtewesens auch zur geachteten Beschäftigung der Halbbürger. Ihnen verschaffte der sich fortwährend steigernde Luxus, welchem die Großen auf den Reichsversammlungen, bei Turnieren, Gastmählern und anderen feierlichen Zusammenkünften frönten, reichliche Nahrung. — Wie der Landwirtschaft, so gereichten die Krenzzüge auch den Gewerben zu außerordentlichem Vorteil, denn sie machten die deutschen Handwerker mit den mannigfaltigsten Manufakturgegenständen (Handerzengnissen) des Orients bekannt. c) Handel. Der lebhafte Schiffsverkehr auf dem Mittelmeer (namentlich seit den Kreuzzügen) übte nicht bloß auf den Handel der südeuropäischen Staaten, sondern auch auf den Deutschlands den günstigsten Einfluß. Deutsche Handelsstädte vermittelten den Verkehr zwischen dem romanischen Süden, germanischen Norden, keltischen Westen und slavischen Osten Europas. Die wichtigsten Straßen für den europäischen Binnenhandel führten von den italienischen Seestädten Venedig und Genua aus über die beiden Alpenpässe Brenner und St. Gotthard nach Deutschland und von da dem Rheinthal entlang über Basel,

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 301

1893 - Regensburg : Bauhof
— 301 — (f um 1500) und der Erzgießer Peter Bischer (f 1528). Die von biesen Meistern vorhanbenen Werke, dann die herrlichen Kirchen St. Sebalb, St. Lorenz und Marienkirche verliehen Nürnberg in kunsthistorischer Hinsicht den ersten Rang unter allen Städten des deutschen Vaterlanbes. — Nürnberg war auch Mittelpunkt des „Meistergesanges". Eine Zierbe der Nürnberger Sängergilbe war der Schuhmacher Haus Sachs, welcher über 6000 weltliche und geistliche Lieber, Schauspiele rc. bichtete (f 1576). Wegen seiner reichen Kunstschätze und schönen Bauart war Nürnberg der Lieblingsaufenthaltsort mancher Kaiser. Namentlich weilte Ludwig der Bayer gern unter seinen gastlichen Bürgern. Kaiser Sigismnnb bevorzugte es baburch vor allen übrigen deutschen Reichsstäbten, daß er ihm 1424 die Reichskleinobien zur Aufbewahrung übergab. — So tüchtig die Nürnberger in der Werkstätte waren, so tapfer erwiesen sie sich auf dem Schlacht-fetbe. Der sprechenbste Beweis hiesür ist der Sieg, welchen sie 1450 bei Pillenreuth über den Markgrafen Achilles von Ansbach, der ihnen verbriefte Privilegien entziehen wollte, errangen. Auch ihre Beteiligung am Lanbshuter Erbfolgekrieg 1504 auf Seite Albrechts Iv. von Bayern-München trug viel zur Erhöhung ihres Kriegsruhmes bei und brachte ihnen überbies einen tiebeutenben Gebietszuwachs (Hersbruck, Lauf, Altborf, Velben, Hohenstein, Betzenstein) ein. — Nürnbergs höchste Blüte fällt in das sechzehnte Jahrhnnbert. Als mit Auffinbung des Seeweges nach Ostinbien und der Entdeckung Amerikas der Welthanbei in anbere Bahnen gelenkt würde, sank seine Bebeutung als Hanbelsplatz; in inbustrieller Beziehung bagegen behauptete es noch lange seinen alten Ruf. — Im Jahre 1525 trat Nürnberg der Reformation bei und war fortab der Mittelpunkt des Protestantismus in Franken. — Währenb der Schrecknisse des breißigjährigen Krieges sah Nürnberg häufig Heere beiber Parteien, benen es Proviant zu liefern und Kontribution zu bezahlen hatte, innerhalb seiner Mauern. Die allgemeine Geschäftsstockung, welche biefer langwierige Krieg nach sich zog, war Ursache, daß Nürnbergs Bebeutung in künstlerischer, inbustrieller und merkantiler Beziehung immer geringer würde. Von nachteiligen Folgen für

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 283

1893 - Regensburg : Bauhof
Landwirtschaft, cherveröe, Kandet. a) Landwirtschaft. Die Landwirtschaft hatte durch den Bauernkrieg und den dreißigjährigen Krieg viel zu leiden. Nach denselben bestanden viele Übelstände, die vorher auf sie drückten, wie Leibeigenschaft, Hörigkeit, Jagdrecht des Adels n. s. w., unverändert fort. Erst Ende des 17. Jahrhunderts erholte sie sich allmählich wieder und wandte sich auch einer rationelleren Methode zu. — In neuester Zeit nahm sie infolge der Aufhebung der Leibeigenschaft, der Ausbildung der Agrikultur-Chemie, Errichtung von landwirtschaftlichen Schulen n. s. w. einen außerordentlichen Aufschwung. b) Gewerbe. Das deutsche Gewerbe entwickelte sich im Reformationszeitalter immer mehr. Neben ihm kamen auch viele Manufakturen und Fabriken in Aufnahme. Namentlich zeichneten sich Augsburg (Fugger und Welser», Nürnberg und Magdeburg als Fabrikstädte ersten Ranges aus. Aber wie der Ackerbau, so fiel auch die Industrie dem dreißigjährigen Kriege vollständig zum Opfer. — Im 17. und 18. Jahrhundert hatte das deutsche Ge-werbsleben sehr durch fremden, namentlich französischen Einfluß zu leiden. Das politische Übergewicht Frankreichs unter Ludwig Xiv. und die verfeinerte Kultur, welche dieser König an seinen Hos zu fesseln wußte, gaben der französischen Mode und folglich auch den französischen Erzeugnissen ein erdrückendes Übergewicht über alle andern. In neuester Zeit macht es infolge der Erfindung und Benützung der Dampfkraft, der Abschaffung des nicht mehr zeitgemäßen Zunftwesens und Einführung der Gewerbefreiheit, sowie der Errichtung von gewerblichen Fachschulen einen außerordentlichen Fortgang. c) Handel. Der deutsche Handel erreichte zur Zeit der Reformation seinen Höhepunkt, geriet aber, da infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien der Welthandel in andere Bahnen gelenkt wurde, allmählich wieder in Verfall. Den Todesstoß versetzte ihm der westfälische Friede dadurch, daß er die wichtigsten deutschen Flußmündungen dem Auslande überantwortete. — In neuester Zeit zählt Deutschland zu den ersten Handelsstaaten der Welt. Als Hauptfaktoren zu
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